Chronik des Schützenclub Diana 1967 e. V. Niederhadamar
Die Wurzeln des Schützenclub Diana liegen bei den Mitgliedern einer Stammtischrunde, welche sich 1967 wöchentlich in der Gaststätte Nassauer Hof traf.
Aus den Reihen dieser Stammtischrunde wurde die Initiative gefasst einen Schützenclub zu gründen.
Die Gründungsversammlung fand am Freitag den 19.10.67 statt.
Die damaligen Gründungsmitglieder waren:
Gerhard Kraus, Kurt Geier, Berthold Duchscherer,
Günter Plückebaum, Karl Brunner, Werner Ortel,
Karl Opper, Helmut Schick, Dieter Beller
Als Mitgliedsbeitrag wurde 1,- DM wöchentlich festgelegt und Gerhard Kraus zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Da ja in einem Schützenclub auch geschossen werden sollte, machte man sich bald Gedanken über einen eigenen Schießstand. Der Plan, in den Neubau der Kegelbahnanlage „Nassauer Hof“ einen Schießstand mit zu integrieren, musste aus baulichen und technischen Gründen verworfen werden.
Die Gaststätte-Bäckerei Offermann sollte bald der neue Treffpunkt der Mannebacher Schützen werden. Dort im Obergeschoss bot sich die Möglichkeit zwei Stände für Luftdruckwaffen auf die ausreichende 10m Distanz zu installieren. Zwar musste vom Flur aus durch die geöffnete Tür in den kleinen Saal geschossen werden, aber für die anfänglichen, clubeigenen Interessen genügte dies allemal.
In diesen, wenn auch bescheidenen, Verhältnissen wurde der Schießsport von den Schützenbrüdern durchgeführt. Es machte Spaß – und es wuchs auch die Zahl der Mitglieder.
Etwa gegen Ende des Jahres 1969 erschien dann auch eines Tages der damalige Kreisschützenmeister Gustav Raithel zu Besuch bei den „DIANA-Schützen“.
Gustav Raithel fiel aus bald allen Wolken, als er die Schießanlage sah. Kopfschüttelnd nahm er weiterhin zu Kenntnis, dass der Club weder beim hessischen Schützenverband, noch im Deutschen Schützenbund gemeldet war.
Es bestand somit keine ausreichende Versicherung für die Mitglieder. Damit schien zunächst das AUS für „DIANA“ vorprogrammiert.
Als Konsequenz reagierte man nun dahingehend, beim Amtsgericht in Hadamar den Antrag zum Eintrag in das Vereinsregister vorzulegen. Am 16.12.70 durfte dann auch der Schützenclub Dana offiziell den Zusatz „e. V.“ führen.
Mittlerweile war auch die erforderliche Anmeldung und Mitgliedschaft im hessischen Schützenbund erfolgt. Es blieb das Problem des Schießstandes nach den vorgegebenen Richtlinien des des Deutschen Schützenbundes.
Überlegungen wurden in Erwägung gezogen, die Scheune bei der Gaststätte Offermann oder das alte Spritzenhaus in der Dorfbachstraße als Schießstätte aus- und umzubauen.
Beide Ideen hatten sich aber bald zerschlagen.
Es ergab sich eine bessere Lösung. Nach mehreren Verhandlungen mit dem Sportclub „Rot Weiß“ Niederhadamar konnte die Sporthalle am Waldrand für den Schützenclub angemietet werden.
In der Halle wurden zunächst vier Stände für Luftdruckwaffen eingebaut. Die ersten Rundenwettkämpfe fanden statt. Die Mitgliederzahl stieg. Um den Bedürfnissen gerecht zu werden, kamen weitere vier Schießbahnen hinzu. „DIANA“ verfügte jetzt über acht Schießstände und es ging mit den sportlichen Erfolgen aufwärts.
Durch die Vermittlung des Schützenbruders Wolfgang Grammel konnte im Spätherbst 1972 günstig eine ausgediente Baubude von der Firma Fogolin erstanden werden. „DIANA“ besaß nun eine eigene Clubhütte mit kleiner Gaststätte.
Viele der älteren Mitglieder werden sich bestimmt noch mit Freude und Spaß an die oft lustigen „Hüttenabende“ erinnern.
1974 verfügte der Schützenclub schon über sechs vereinseigene Luftgewehre. Auch privat hatten sich einige Clubmitglieder derweil eine Luftdruckwaffe angeschafft. Wenn auch die Erfolge in den Wettkämpfen teilweise noch bescheiden waren, steigerten sie sich, im Laufe der Jahre, doch zu ansehnlichen Ergebnissen. Das Engagement der damaligen Trainer und Übungsleiter, insbesondere bei den Jungschützen, sie hierbei nicht unerwähnt.
Trotz allem blieb der Zustand von Schießständen und Schützenhaus ein Provisorium.
Vor allem durch die Initiative des Clubvorstandes, unter Führung des 1. Vorsitzenden Manfred Spöth, reiften 1974 die Pläne zum Bau eines neuen, großen und massiven Schützenhauses. Die ehemalige „Kiesgrube“ am Waldrand, neben der Liegenschaft des Sportclubs, wurde als zukünftiger Standort des Clubeigenen, neuen Schützenhauses bestimmt. Viele Verhandlungen mit der Stadt Hadamar und dem Forstamt waren die Folge. Nachdem endlich alle zuständigen Gremien „Grünes Licht“ für das Bauvorhaben der Mannebacher Schützen gaben, erfolgte im Herbst 1975 der erste Spatenstich.
Eine Bundeswehreinheit rodete und planierte mit schwerem Gerät, im Rahmen einer Übung, den künftigen Standort des Schützenhauses. Das Ausbaggern der Fundamente und andere Erdarbeiten übernahm eine Baufirma aus dem hiesigen Raum.
Noch vor dem Wintereinbruch wurde die insgesamt 375qm große Bodenplatte an einem Samstag betoniert. Seit 6.00 Uhr morgens ratterten am Waldrand die Speismaschinen und der Beton wurde von vielen fleißigen Händen verteilt.
Gegen Abend mussten die Betonierer von „DIANA“ feststellen das der Kies zur Neige ging, obwohl noch ca. 20 qm fertigzustellen waren. Schnell konnte noch eine entsprechende Menge Ladung besorgt werden.
Der erste Bauabschnitt war geschafft.
Es ging weiter. Stein um Stein wurde gemauert und nach Abschluss der Zimmermanns-arbeiten auch ein zünftiges Richtfest gefeiert. Es folgten noch viele Arbeitseinsätze am Innenausbau. Und dann, nach einer Bauzeit von 16 Monaten, wobei die Mitglieder des Schützenclubs „DIANA“ freiwillig genau 5.096 Arbeitsstunden leisteten, konnte am 2.4.1977 die Einweihung des neuen Schützenhauses begangen werden.
„Der Schützenclub Diana kann Stolz auf die erbrachte Leistung sein.“ – So der damalige Finanzminister Herbert Reitz in seiner Rede zur Einweihungsfeier.
Das neue Schützenhaus wurde als „großartige Anlage“ bezeichnet, in welcher nun der Schützenclub auch sein 10 jähriges Vereinsjubiläum feiern könne.
Auf 10 Ständen für Luftdruckwaffe bestand für die Schützen die optimale Möglichkeit ihren Schießsport zu betreiben. Die sportlichen Leistungen stagnierten daher auch nicht auf der Stelle. Mit Erfolg stiegen die einzelnen Mannschaften in die Spitzenpositionen der Grundklasse auf.
Bei vielen Meisterschaften auf Stadt-, Kreis-, und Gauebene konnten sich die Schützen von „DIANA“ Niederhadamar behaupten.
Mit der Fertigstellung des neuen Schützenhauses wurde bereits schon damals an einen Erweiterungsbau „Kleinkaliber-/Feuerwaffenstand“ gedacht.
1983 begannen die Rodungs- und Baggerarbeiten am Waldessrand erneut.
Auf eine Länge von 60 m und einer Breite von 12 m wurden die Fundamente ausgehoben. Während der folgenden vier Jahre waren die freiwilligen Bauarbeiter von „DIANA“, unter der fachkundigen Anleitung von Peter Mai (sen.), mit Einschalungs-, Eisenarmierungs- und Betonarbeiten beschäftigt. 8000 Arbeitsstunden wurden geleistet, bis am 2.11.1987 eine schlechte Betonqualität am letzten großen Bauabschnitt die Aktivitäten stoppte.
Das betreffende Kalkwerk als Verursacher der Schäden (Abplatzungen der Betons) lehnte eine Kostenübernahme der Sanierung zunächst ab. Zahlreiche Gutachten wurden erstellt, der Verursacher erkannt und benannt.
Die Sanierung konnte nach fast zweijährigem Baustopp beginnen.
Die Fertigstellung des Rohbaus erfolgte im Herbst 1989.
Daran schlossen sich die Innenausbau-arbeiten. Nachdem am Ende rund 13.000 Arbeitsstunden geleistet, 500 m⊃3; Beton und etliche Tonnen Baustahl verarbeitet waren, konnte der Schützenclub „DIANA“ am 10.8.1991 zur Standweihe der Feuerwaffenstände einladen. Die Feier, die in den Hallen des Sportclubs „Rot-Weiß“ stattfand, war von vielen Gästen besucht.
Der Schützenclub „DIANA“ verfügt nunmehr heute über einen Feuerwaffenschießstand, welcher im hiesigen Kreisgebiet einzigartig sein dürfte. Gegenüber den bekannten „Freiständen“ sind die Schießbahnen in Niederhadamar komplett überdacht. Circa zwei drittel der Gesamtlänge der Feuerwaffenanlage liegt regelrecht sogar „unterirdisch“.
Erheblicher Vorteil dieses Schießstandes ist es, unabhängig von jeder Tageszeit oder Witterung zu sein. Auch eine, bei konventionellen Feuerwaffenanlagen oft kritisierte Belästigung der Umwelt und Störung der Anwohner durch laute Schußknälle entfällt. Selbst in unmittelbarer Nähe des Schützenhauses ist das Schießen kaum zu hören. Auf fünf Gewehrständen (50m Distanz) und fünf Pistolenständen (25m Distanz) kann mit allen Feuerwaffen in bekannten Kalibern der Schießsport ausgeführt werden.
Neben den historischen Festtagen von Kirchen und Gemeinde von Niederhadamar, beging der Schützenclub „DIANA“ im Jahre 1992 ein Jubiläum. Anlässlich des 25 jährigen Gründungstages und der damit verbundenen Fahnenweihe der neuen „Clubstandarte“ fand die Silberfeier am 3.10.1992 in der Mehrzweckhalle der Glasfachschule zu Hadamar statt.
Ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr war das „Jubiläums-Königsschießen“. Karl Brunner hieß der alte und neue Schützenkönig, der am 4.4.1992 den Adler mit gezieltem Schuss zu Fall brachte.
Die Inthronisation des Silberkönigs erfolgte mit Dem Schützenkönigsball am 23.5.1992.
Seit diesen „frühen“ Tagen ist die Zeit im Schützenclub jedoch keineswegs stehengeblieben.
Unzählige Arbeitsstunden wurden geleistet, um immer wieder Verbesserungen umzusetzen oder Schäden zu reparieren.
So wurden z.B. vorhandene „Handkurbelanlagen“ auf dem Luftdruckwaffenstand und dem 50m Feuerwaffenstand durch elektrische Anlagen ersetzt, Sturmschäden beseitigt und immer wieder Hammer und Pinsel geschwungen, um das Schützenhaus zu erhalten und zu einem Ort zu machen an dem sich Mitglieder und Gäste gleichermaßen wohlfühlen.
Im Ganzen ein immerwährender Prozess – den alle Mitglieder mit großer Freude und Ehrgeiz bestreiten.
Da die deutschen Schützenvereine in besonderer Weise der Wahrung der Tradition und der Pflege des Brauchtums auf ihre Fahnen geschrieben haben, will sich auch „DIANA“ von dieser Gesinnung nicht ausschließen. So wird von den Schwarzpulverschützen des Clubs ,seit 1990, am Fronleichnamsfest mit Böllern geschossen. Ein Brauchtum wie er auch schon in früheren Jahren in Niederhadamar durchgeführt wurde.
Abschließend seien alle am Schießsport interessierten Bürger einmal recht herzlich zu einem Besuch im Schützenhaus von Niederhadamar eingeladen. Jeder kann dort, gegen eine geringe Gebühr und unter fachlicher Anleitung, selbst auf den Schießständen sein treffsicheres Können unter Beweis stellen.